Gebirge - ein Stadtteil von Marienberg im Erzgebirge
Südöstlich von Marienberg liegt der Stadtteil Gebirge. Das ehemalig eigenständige Dorf entstand als Streusiedlung von Bergarbeitern, die kleinbäuerlichen Beschäftigungen nachgingen.
Die Gruben in Gebirge zählten zu den ertragreichsten im Marienberger Revier, da hier ein dichtes Netz an Erzgängen aufsetzt. Anfang wurde überwiegend Silber abgebaut. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm die Zinngewinnung zu. Um 1655 konnten jährlich 15t Zinn gefördert werden. Um 1770, zur Amtszeit des Bergmeisters von Trebra, waren es immerhin noch 12,5t / Jahr im Marienberger Revier.
Zum Vergleich:
heute kostet 1t Zinn etwa 13.500,- €
eine Feinunze Silber etwa 14,- €
(1 Feinunze = 31,1g = 451.612,- €/ t Silber)
(Stand: 2 Mai 2010, alle Angaben ohne Gewähr)
Gruben rund um Gebirge
Bergbaugruben | Ersterwähnung |
Freude Gottes | 1538 |
St. Hieronymus | 1538 |
Goldner Adler | 1539 |
Freude Gottes | 1639 |
St. Christoph | Mitte 17. Jhd. |
Dürrer Thomas | Mitte 17. Jhd. |
Reicher Segen | Mitte 17. Jhd. |
Blandine | Mitte 17. Jhd. |
Hohe Birke | Mitte 17. Jhd. |
Die mit Bergmeister von Trebra eingeleitete Optimierung der Bergbaubetriebe durch Zusammenlegung von Grubenfeldern und einheitlich geleiteten Bergbaubetrieb konnte den Rückgang, ausgelöst durch den Verfall des Zinnpreises, nicht stoppen. Im Jahr 1858 stellte als letzte Grube „St. Christoph“ den Betrieb ein.
Von Reitzenhain kommend führt ein Kunstgraben durch Gebirge. Dadurch konnten mehrere Pochwerke und Wäschen betrieben werden. Aus diesen bergbaulichen Gebäuden entstanden Ende des 19. Jhd. Holzwarenfabriken.
Heute ist Gebirge ein idealer Urlaubsort für Erholungssuchende, die auch die Nähe zur Stadt nicht missen möchten.
Ein Verzeichnis über Unterkünfte in Marienberg finden Sie unter Unterkünfte !